Gardinen richtig waschen und bügeln – Grauschleier Adieu

Gardinen bügeln

Auch wenn es die wenigsten gerne tun: Das Waschen der Gardinen muss hin und wieder sein. Mit der Zeit sammelt sich Staub und Schmutz in Vorhängen und Übergardinen, unangenehme Gerüche ziehen in die Stoffe oder  ein Grauschleier zieht über die Textilien am Fenster. Damit die Gardinen wieder strahlen und dabei auch von Falten befreit werden, kommt es auf das richtige Waschprogramm und etwas Pflege an. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie ihre Gardinen wieder zum strahlen bringen.

Wie oft sollten Gardinen gewaschen werden?

Damit Ihnen die textile Fensterverkleidung lange Freude bereitet, sollten Sie ihre Gardinen zwei bis viermal im Jahr waschen. In Raucherhaushalten empfehlen sich zusätzliche Waschgänge, um Geruch und Tabakanlagerungen loszuwerden. Gleiches gilt für Küchengardinen, da diese meist durch Kochdämpfe und Fettspritzer zusätzlich belastet sind.

Beim Waschen von Gardinen und Vorhängen gibt es im Gegensatz zur Alltagswäsche jedoch einige Dinge zu beachten:

  • Schütteln Sie die Vorhänge vor dem Waschgang gründlich aus, um losen Staub zu entfernen.
  • Gardinenröllchen und -haken aus Kunststoff müssen nicht abgenommen werden und sollten mit einem Perlonstrumpf geschützt werden.
  • Gardinen mit Metallringen oder andere Metallteilen sollten möglichst entfernt werden. Zusätzlich besteht hier Rostgefahr.
  • Nutzen Sie ein Wäschenetz, das nicht nur Material und Maschine schont, sondern auch Ziehfäden und Knitterbildung verhindert.

Das richtige Waschprogramm und Waschmittel für die Gardinenpflege

Grundlegend ist der Schonwaschgang oder ein Wolle-Programm bei 30 Grad Celsius für die meisten Gardinenarten geeignet. Natürlich richtet sich das geeignete Programm nach dem verarbeiteten Material und Ihrer Waschmaschine. Richten Sie sich aus diesem Grund an die Informationen auf den Etiketten der Textilien sowie der Anleitung Ihres Gerätes. Unser Produktberater klärt Sie über die unterschiedlichen Gardinen Pflegehinweise und Pflegesymbole auf. Zusätzlich erfahren Sie dort, wie Sie Raffrollos und Schiebegardinen korrekt säubern sowie eine kurze Anleitung für die Handwäsche von empfindlichen Textilien.

Neben einem geeigneten Waschprogramm ist das richtige Waschmittel essenziell, um den Grauschleier loszuwerden. Spezielle Gardinenwaschmittel sorgen für ein ideales Fallen des Stoffes und sind meist mit einem Weißauffrischer versehen, der die Gardinen wieder erstrahlen lässt.

Generell gilt bei der Gardinenwäsche in Bezug auf das Waschmittel:

  • Color- oder Feinwaschmittel für Baumwolle und Polyester
  • Flüssigwaschmittel für weiße Vorhänge
  • Handwäsche mit Feinwaschmittel ohne Bleiche für Seide oder bedruckte Stoffe

Sie müssen allerdings nicht auf individuelle Produkte setzen. Diese Haushaltstipps schaffen Abhilfe:

  • Wer kein spezielles Waschmittel hat, kann stattdessen zu dem gewöhnlichen Waschpulver ein Päckchen Backpulver hinzugeben, denn auch dieses sorgt für ein strahlend weißes Ergebnis.
  • Stark vergilbte Gardinen lassen sich vor dem Waschen für einige Stunden in Wasser mit zwei Päckchen Backpulver einweichen.
  • Die Farben von bunten Fenstervorhängen lassen sich gut mit einem Spritzer Obstessig auffrischen, der beim letzten Spülgang der Maschine hinzugegeben wird.

Nach der Wäsche: Gardinen richtig trocknen für ein knitterfreies Ergebnis

Vorhänge und Gardinen gehören nach der Waschmaschine nicht in den Trockner, denn hier entstehen schnell unschöne Knitterfalten. Ganz im Gegenteil: Es lohnt sich, auf den Schleudervorgang am Ende des Waschmaschinenzyklus zu verzichten und den Stoff nass aufzuhängen. Dafür finden Sie an Ihrer Maschine das Stopp-Schleuder-Programm, bei dem das Waschwasser am Ende lediglich abgepumpt wird. Einfach die feuchten Gardinen aufhängen – auch direkt an der Gardinenstange – und den Stoff glatt streichen und den Faltenwurf korrigieren: So lässt sich in den meisten Fällen das Bügeln im Nachgang sparen.

Für ein knitterfreies Trocknen können kleine Gewichte unten am Saum angebracht werden. Das können Wäscheklammern sein oder auch Gardinenzubehör wie Beschwerungsstäbe und Ähnliches.

Achtung: Lüften Sie beim Gardinentrocknen regelmäßig, sodass keine Gefahr von Schimmelbildung aufgrund der kurzzeitig erhöhten Feuchte besteht.

Optionaler Schritt: Gardinen bügeln

Sollten die aufgehängten Gardinen dennoch nicht faltenfrei sein, so kann der Griff zum Bügeleisen notwendig werden.

Für ein gutes Ergebnis sind folgende Tipps ratsam:

  • Der Stoff sollte bügelfeucht sein und nicht komplett trocken.
  • Beim Bügeln mit Dampf muss nicht fest aufgedrückt werden.
  • Die Vorderseite der Gardine bügeln und nicht die Rückseite.
  • Von oben nach unten vorgehen.
  • Sehr breite Gardinen können gut in zwei Bahnen gebügelt werden.
  • Bei sehr langen Gardinen den gebügelten Bereich locker auffalten und auf einem Tisch ablegen.
  • Die Gardinen nach dem Bügeln direkt aufhängen.

Weitere Informationen entnehmen Sie der Anleitung Ihres Bügeleisens sowie den Pflegesymbolen an Ihrer Gardine. Schließlich sollen keine Brandflecken entstehen oder ein empfindlicher Stoff beschädigt werden – bei Kunstfasern reichen meist bereits geringere Temperaturen.

Nun sollten Ihre Gardinen und Vorhänge wieder befreit von allen Gerüchen, Verunreinigungen, Vergilbungen und Schleiern sein. Damit die Stoffe überhaupt nicht so schnell schmutzig werden, hilft eine regelmäßige Entstaubung mit einer Flusenbürste. Selbstverständlich können Sie den Zeitpunkt der Gardinenwäsche nutzen, um eine neue Fensterdekoration auszuprobieren. Keine Sorge: Neue Fertiggardinen lassen sich im Handumdrehen an der Gardinenstange anbringen und verliehen Ihrem Heim umgehend einen frischen Look. Oder Sie verstauen die nun gewaschenen Gardinen im Schrank und wechseln diese mit saisonal passenden – denn praktischerweise stimmen die empfohlenen Intervalle zur Gardinenwäsche mit den Jahreszeiten überein.